Das Ehepaar Döbler flüchtete 1959 mit seinen drei Söhnen aus Straßburg in der Uckermark nach West-Berlin, weil sie durch ihre Nähe zur evangelischen Kirche zunehmend Probleme mit der Obrigkeit in der DDR bekamen. Eigentlich sollten sie, wie die meisten DDR-Flüchtlinge, vom zentralen Flüchtlingsaufnahmelager Marienfelde aus nach Westdeutschland ausgeflogen werden, aber da erfuhren sie, dass die Gemeinde Lichterfelde-Giesensdorf einen Haus- und Kirchwart suchte.

Günter Döbler bekam die Anstellung, und die Familie zog in die Kirchwartwohnung des Gemeindehauses. Obwohl sein erlernter Beruf Bäcker war, konnte er bald alle anfallenden handwerklichen Arbeiten übernehmen. Seine Frau Eva koordinierte später die Kurse der „Familienbildung“ in der Gemeinde. Die Mal- und Tanzkurse lagen ihr besonders am Herzen, aber auch andere wie Englisch, Gymnastik und vieles mehr.

Um 1990 entdeckte Günter Döbler im Keller unter dem Gemeindesaal hinter uralten Dachsteinen die seit 1930 eingelagerten Kirchenfenster. Mit Leidenschaft setzte er sich für deren Restaurierung in Halle/Saale ein und dafür, dass die historischen Fenster zurück in die Kirche kamen. Man entschied, sie in die Nordfensternischen zu setzen, weil die Kirche beim Wiederaufbau für den Altarraum moderne Fenster im Stil der 50er Jahre bekommen hatte.

Als Günter und Eva Döbler 1992 in den Ruhestand gingen, zogen sie vom Gemeindehaus ans Ende des Ostpreußendamms in eine Wohnung der Märkischen Scholle, blieben der Gemeinde aber weiter – auch ehrenamtlich – verbunden.

Nun ruhen Döblers hier auf dem Kirchhof, der über 30 Jahre zu ihrem Wirkungskreis gehörte.

_{Text: Gisela und Bernd Meyer, Juli 2021}